Review: 3dsets Rocky Dumper

3dsets liefert die Antwort auf die Frage die jeder Besitzers eines 3D-Druckers irgendwann einmal gestellt bekommt: „Was kann man eigentlich mit so einem Drucker überhaupt machen?“ Diese Sets sind auch ideal, um die Grenzen und Fähigkeiten des eigenen Druckers auszuloten.

Um genau das zu tun habe ich mich für den Rocky Dumper entschieden, einen ferngesteuerten Kipplaster im Maßstab 1/16, das kleinste Modell von 3dsets (Abmessungen: Länge 46 cm, Breite 16 cm, Höhe 20 cm). Laut Angaben auf der Website von 3dsets beträgt die Nettodruckzeit auf einem Prusa MK4 6 Tage. Diese Angabe konnte ich nicht verifizieren. Mit Unterbrechungen dauerte es bei mir mehrere Wochen, um alle 177 Teile des Autos zu drucken. Zusätzlich zu den gedruckten Teilen benötigt man Elektronik, Schrauben und Batterien, die in einer Bestellliste bei verschiedenen Händlern aufgeführt sind. Das Modell wird nicht verklebt, sondern komplett verschraubt und gesteckt. Dafür liegt eine Bauanleitung vor, die bis auf 2 oder 3 Fehler sehr verständlich war.

Nach dem Bestellen eines Sets erhält man eine ZIP-Datei, die die STL-Dateien für alle Teile enthält. Zusätzlich sind vordefinierte PrusaSlicer-Projekte enthalten, in denen mehrere Objekte korrekt ausgerichtet und mehr oder weniger nach Farbe vorsortiert angeordnet sind. Wenn es sich um mehrfarbige Drucke handelt, sind auch die richtigen Schichtenhöhen für den Farbwechsel bereits vorkonfiguriert. Auch andere Einstellungen wie Brim und Raft sind bereits individuell für jedes Objekt eingestellt. Diese vordefinierten Projekte sind speziell für den Prusa i3, MK4 und Mini verfügbar, aber auch druckerunabhängig. Für den i3 und den MK4 werden auch gcode-Dateien mitgeliefert. Dies deutet bereits darauf hin, dass für dieses Set ein sehr guter Drucker benötigt wird. Es wird mit PLA und Flex (Flex ist optional, alternativ können passende LEGO-Reifen bestellt werden) gedruckt, mehrfarbig und der Drucker läuft tagelang. Es ist von Vorteil, dass man zunächst ein Kalibrierungsstück ausdrucken soll, um zu überprüfen, ob die Dimensionen passen, bevor man die 177 Teile druckt. Bei mir hat es direkt gepasst. Hier ist ein Beispiel für ein fertiges PrusaSlicer-Projekt, alles schön ordentlich angeordnet:

Nach Erhalt der Elektronik wollte ich diese direkt testen. Die Anleitung dazu war eher rudimentär, jedoch gestaltete sich das Verbinden der Motoren und der Steuerung als nicht schwierig. Ich habe zur Verbindung der Kabel Wago-Klemmen verwendet, und es hat wunderbar funktioniert.

Hier im Detail einmal die Radaufhängung des Vorderrades. Die Feder stammt genauso aus dem 3D-Drucker, wie alles andere auf dem Bild, inklusive der Reifen:

Zum ersten Mal habe ich mit dem Prusa MK4 auch Flex-Filament gedruckt. 3dsets empfiehlt für die Reifen das Fiberlogy MattFlex 40D Filament, welches ich auch verwendet habe, und der MK4 hat die Reifen problemlos ausgedruckt. Allerdings war es eine Herausforderung, das Flex-Filament von der glatten Druckbett-Oberfläche zu lösen, weshalb ich zunächst Malerkrepp und dann Kapton-Tape verwendet habe. In diesem Fall könnte sich die Investition in ein raueres Druckbett lohnen.

Das Auto ist zu ca. 50% fertig und fährt schon, es fehlen aber noch ein paar Teile:

Hier einige Details: Da ich die originalen STL-Dateien erhalten habe, habe ich einige Beschriftungen verändert. Aus ‚ROCKY‘ wurde beispielsweise ‚SCANIA‘, und auch das Nummernschild habe ich angepasst.

Hier kann man gut die Wago-Klemmen sehen:

Der vorletzte Schritt ist die Montage des „Kippers“:

Und hier ein paar Impressionen vom fertigen Set:

Fazit

Es war eine Herausforderung sowohl für mich als auch für den MK4, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Laster ist schnell und sehr geländegängig. Er bewältigt mühelos Gras und Sandkästen und sorgt für jede Menge Spaß.

Eine Sache, die verbesserungswürdig ist: Die Sitze haben die perfekten Maße für Playmobilfiguren, jedoch passen leider keine Playmobilfiguren in die Fahrerkabine. Dies hätte dem gesamten Set noch das gewisse Extra gegeben.


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